Jägersprache oder Weidsprache

Jägersprache oder Weidmannsprache:

Die Jägersprache oder Weidmannssprache ist eine Fachsprache oder auch Berufssprache die sich aus Fachwörtern aus dem Bereich der Jagd bildet und von Jägern als solche benutzt wird. Sie trägt heute auch zur Erhaltung des jagdlichen Brauchtums bei. Hubertusmessen drücken auch die Einstellung des Jägers zu Tier und Natur aus: Nämlich Respekt und Dankbarkeit.

Zur Ordnung und Sicherheit im Jagdbetrieb dienen die Brüche der Verständigung der Übermittlung von Nachrichten und der Sicherheit und Ordnung. Zu dieser Gruppe gehören Anschuss-, Fährten-, Haupt-, Leit-, Sammelplatz-, Warte- und Warnbruch. Jeder Bruch ist anders geformt und hat so eine eindeutige Funktion.

Die Weidmannssprache ist auf jeden Fall die Zunftsprache der Jäger, Für Menschen, die der Weidmannssprache nicht kundig – aber willens sind sich darüber zu informieren, haben wir ein paar typische Bezeichnungen zusammengefasst:

Weidmannsheil:       Der Gruß des Jägers, gleichzeitig der Wunsch für Jagderfolg und die Gratulation nach dem Jagderfolg.

Ansprechen:              Wenn Jäger Wildtiere „ansprechen“, stellen sie Geschlecht, Alter, Verhalten, Lautäußerungen und Konstitution fest.

Bruch:                        Ein von Laub- oder Nadelhölzern gebrochener Zweig.

Letzter Bissen:          Das ist ein Bruch, der einem erlegten Stück ins Maul, in dem Äser, gesteckt wird – ein Zeichen des Respektes durch den Erleger.

Schüsseltrieb:           Das gemeinsam eingenommene Essen nach Beendigung der Jagd mit anschließenden gemütlichen Beisammensein.

Inbesitznahmebruch: Der Besitznahmebruch wird auf die linke Körperhälfte des Wildes gelegt, dass vom Erleger in Besitz genommen wurde.

DSCN22400Der Standesbruch:   Das ist ein Bruch, meistens Dreispross. Die Anbringung erfolgt auf der linken Hutseite und wird mit der glänzenden Seite nach außen getragen. Die Verwendung wird bei allen festlichen Anlässen der Jägerschaft und bei Jägerbegräbnissen mit einem Tannenzweig verwendet. Der „Trauerbruch“ wird dagegen mit der matten Nadelblattunterseite nach außen getragen. Dieser wird dann bei Beerdigungen dem Sarg ins Grab nachgereicht.

Bruch1Der Beutebruch:       Das ist ein kleiner Bruch, meist Dreispross. Die Anbringung erfolgt auf der rechten Hutseite. Die Überreichung des Beutebruches ist an ein feststehendes Zeremoniell gebunden. Der allein jagende Jäger steckt sich den, in der Nähe des erlegten Wilden gebrochenen Bruches selbst an der Hut. Vorher wird der Zweig an der Einschussseite mit Schweiß benetzt. Ist der Schütze in Begleitung eines Jägers, so wird der Bruch von diesem überreicht. Der Begleiter bricht einen geeigneten Zweig, benetzt ihn mit Schweiß, legt ihn auf seinen Hut oder auf das Weidblatt und überreicht ihn mit der linken Hand. Mit der Rechten ergreift er die rechte Hand des Erlegers und wünscht ihm „Weidmannsheil“. Der Schütze nimmt den Bruch vom dargereichten Hut, erwidert den Händedruck mit einem „Weidmannsdank“ und steckt ihn an die rechte Hutseite.

Unter bruchgerechten Holzarten versteht man all jene Gehölze, die der Gewinnung von Brüchen dienen. Die Wahl der Holzart zur Gewinnung eines Bruches hängt in erster Linie davon ab, welches Gehölz am Ort des Gebrauches (z. B. Erlegungsort) greifbar ist. Bruchgerechte Holzarten (Nadelholz): Tanne, Fichte, Kiefer und Latsche, Zirbelkiefer, Wacholder. Beim Laubholz: Eiche, Erle.

Wie der Name Bruch schon sagt, werden Brüche gebrochen und nicht mit dem Messer ab geschärft.

Rotwild:                    Platzhirsch = Hirsch, der den Brunftplatz beherrscht, Röhren = Lautzeichen des Hirsches in der Brunft, Schneider = junger Hirsch mit geringem Geweih, Tier = weibliches Stück, Kalb = junges Stück im ersten Jahr, Kahlwild = weibliches Wild und Kälber

Rehwild:                    Bock = männliches Reh, Gais = weibliches Reh, Lauscher = Ohren, Lichter = Augen, Gehörn       = Geweih des Bockes

Schwarzwild:            Keiler = männliches Tier, Bache = weibliches Tier, Frischlinge = Nachwuchs

Feldhase:                   Blume = Schwanz des Hasen, Löffel = Ohren des Hasen, trommeln = mit den Hinterläufen auf den Boden aufschlagen

Fasan:                        Hahn = männliches Stück, Henne = weibliches Stück, Kücken = Junges, Gelege = Gesamtheit der Eier einer Brut, Gesperre = Gesamtheit der Kücken einer Brut, Fasanenbesatz = alle Fasane eines Reviers Besatz, Infanterist = laufender Fasan

Fuchs:                        Fuchsrüde = männliches Tier, Fähe = weibliches Tier, Lunte = Schwanz

Jagdhunde:               Rüde = männlicher Hund, Hündin = weiblicher Hund, Welpe = junger Hund, gute Nase haben = guten Geruchssinn haben, Laut geben = bellen